Roland Rieger 

Brauexperimente, Braukurse, Bierverkostungen

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Vorgeschichte und Relikte aus vorchristlicher Zeit

Im frühen 16. Jahrhundert begann sich die Wissenschaft  aus den Klauen der christlichen Lehre zu lösen. Die Kräuterbücher der Väter der Botanik erlebten ihre ersten Drucklegungen. Die alleinherrschende katholische Kirche war  zerrüttet, von der Reformation angegriffen und religiöse Sekten suchten einen neuen Sinn des Lebens. Die Antwort von Kirche und Staat war die Inquisition und die brutale Hexenverbrennung.
Die alten Kräuter wurden als Bierzusätze verboten, weil sie allesamt unchristliche Wirkungen hatten. Sie waren aphrodisisch, menstruationsfördernd, abtreibend, erregend oder mystisch wirksam.
Ihnen haftet der dunkle Schleier der Magie an. Sie waren berauschend, wild und weiblich.
Bilsenkraut und Taumellolch galten als Bestandteile der berüchtigten Hexensalben. Es waren fast alles Kräuter, die in prähistorischer Zeit oder im Altertum heilig waren, d.h. , sie waren den heidnischen Göttern gewidmet und wurden rituell in den Kulten gebraucht. Die alten Götter und Göttinnen wurden in Teufel, Dämonen und Hexen umgedeutet. Die heidnischen Rituale wurden zu schwarzen Messen pervertiert, die die Anbetung der fruchtbarkeitschenkenden Böcke wurde als Hexensabbat interpretiert. Aus dem Bilsenkraut, der heiligen Pflanze des Apollon, wurde das "Teufelsauge", aus der Belladonna eine "Teufelsbeere. Aus harmlosen Wurzeln wurden Teufelshoden, aus Pilzen aber Teufelseier. Die Herbstzeitlose wurde zur Teufelsküche oder zum Hexenfurz, Farne zu Hexenkräutern.

Die Landverordnung von 1516 (heute Deutsches Reinheitsgebot genannt) wrr also auch das erste Drogengesetz, mit dem der Gebrauch von bewusstseinserweiternden  und -verändernden Pflanzenausdrücklich verboten wurde. Unsere modernen Drogengesetze sind allesamt christliche Attacken gegen die heidnischen Heilkräuter unserer Vorfahren.

Hanf, Opium, Zauberpilze fallen unter das Betäubungsmittelgesetz, Stechapfel, Alraune, Bilsenkraut unterliegen der Giftverordnung. Die einzigen Drogen, die die christliche Drogenpolitik und -gesetzgebung gestattet, sind die schädlichsten unter den bekannten, nämlich  Alkohol und Tabak.

Quelle: Christian Rätsch Urbock

 
 
     
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