Roland Rieger 

Brauexperimente, Braukurse, Bierverkostungen

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Die Anfänge
 1992

Erster Brauversuch im Rahmen des Chemieunterrichts mit einer 11. Klasse des Gymnasiums.
 Thema Alkohol.
Bei einer Brauereibesichtigung kam uns der Gedanke, es doch auch mal selbst
zu versuchen. Hopfen, Malz und Hefe gabe es von der Brauerei.
 Das Equipment bestand aus einem alten Einkochtopf und ein paar Stoffwindeln zum Läutern sowie Heizplatten und Kühler aus der Chemiesammlung. ,
 und los gings.
 Nach einem 12-Stunden- Arbeitstag hatten wir den Sud endlich im Gäreimer.
 Heizen, Läutern und Kühlen dauerte ewig.
Und dann hat es beo der Flaschenreifung auch noch fast die Hälfte der Flaschen zerrissen.

Fazit: nie wieder!!!
 Doch es kam anders...

 

 

2009
wurde ich gefragt, ob ich im neuen Fach Naturwissenschaft und Technik (NWT) in Klasse 10 den Schülern nicht das Oberthema "Biotechnologische Verfahren"   an Hand von Wein und Bier näher bringen könnte. Ein Kurs sollte dabei ein halbes Schuljahr dauern, dann war Klassenwechsel.
Ich hatte zuvor schon in Praktika das Thema Wein bearbeitet : Weinherstellung "Von der Traube ins Glas" , Weinanalytik, Sensorik. Das war also kein Problem.

Zum Erleren des Bierbrauens bot mir dankenswerterweise  Herr Schopferer vom Römerbräu in Rieger an, mich innerhalb eines Brautages mit den wichtigsten Brautechniken vertraut zu machen und mich gleich mit einem einfachen  Startpaket vzu versorgen.

Die Schüler freuten sich und erwarteten ein feucht- fröhliches Halbjahr. Allerdings mussten sie dann  sehr schnell feststellen, dass auch  erfreuliche Themen mit viel Arbeit verbunden sein können.

Und es gab vie zu lernen.
Hier die Themen:

Wein
-Weinbergsarbeit/ Weinlese
-Keltern/ Ausbau des Weins
-Gärverfahren (Maischegärung); Farbe und Gerbstoffgehalt
-Gärversuche mit verschiedenen Hefen und Zuckern
-Bestimmung der Gesamtsäure
-Bestimmung der freien und gesamten schwefligen Säure
-Untersuchung des Weins auf Alkoholgehalt und Extrakt
-Reberziehung
-Rebkrankheiten
-Alkohol und Gesundheit
-Weinsensorik (Geschmack, Rolle der Nase beim Aroma)
-Besuch im Weinbauinstitut Freiburg
-Weinverkostung *)

Bier
- Malzherstellung/ Malzsorten
-Maischverfahren: Rasten, Enzymatik
-weitere Brauschritte:
Läutern, Würzrkochen, Whirlpool, Feintrub; Abfüllen
-Hopfen/ Umlagerung der Alphasäuren
-obergärige/ untergärige Hefen
-Verkostung des selbst hergestellten  Bieres*)
-Brauereibesichtigung

Am Ende durften alle eine Flasche Wein und zwei Flaschen Bier als Trophäe mit nach Hause nehmen *)

*) Wein- und Bieverkostung war nur für Schler möglich, die über 16 Jahre alt waren und deren Eltern eine schriftliche Einwilligung dazu geben haben. Auch die Menge des mitgegebenen Bier bzw. Weins haben die Eltern schriftlich autorisiert.

   
2011

Mein Abschiedsjahr von der Schule. Wer betreut das Projekt weiter

Eine interessierte Kollegin musste erst überzeugt und dann eingearbeitet werden. Sie braute unter Anleitung ihr erstes eigenes Bier:: B1 - ein moderates Rauchbier 

Um noch mehr Interesse zu wecken, meldeten wir uns zum Brauwettbewerb bei den Haus- und Hobbybrautagen des VHD an.
Zur Wahl stand u.a. ein Rauchweizenbock. Für den gab es keine Referenzbiere, so dass wir uns als Greenhorns gegenüber den Locals und Könnern bessere Chancen ausrechneten:`Ich schrieb zwei unterschiedliche Rezepte, die verschiedene Nuancen betonen sollten udn losten aus, wer mit welchem Rezept arbeitete.
Der Plan ging auf! Meine Kollegin gewann auf Anhieb den 2.Preis und war von da an begeisterte Brauerin.
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weitere Biere

   
2012

Erste Biertastings:
Von Anfang an ging es bei den Tastings nicht um "normale" Biere, sondern um Craftbiere und deren historische Wurzeln.

Die Anregung dazu kam von interessierten Eltern unserer Schüler, die zuhause begeistert vom Brauen berichtet hatten. Der Teilnehmerkreis wuchs in der Folge rapide an, so dass Tastings schnell ausgebucht waren und mehrmals wiederholt werden mussten.

Dabei habe ich meine Besucher beim ersten Mal total überfordert: zu viele Biere und zu verrückte.
Thema: "Vom einfachen Brown Ale zu hopfengestopften IPAs"
Aber inzwischen habe ich auch dazugelernt und biete die Verkostungen für verschiedene Zielgruppen an....  

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ab 2013

Braustätte
Im Laufe der Jahre richtete ich mir zuhause eine kleine "Hausbrauerei" ein, mit einem leistungsfähigen
Gas- Hockerkocher und Edelstahltöpfen.

Die notwendige Kühlung besorgt im Keller eine über einen externen Thermostaten gesteuerte Tiefkühltruhe. Diese kann mit Hilfe einer Wärmelampe auch für kontrollierte Gärtemperaturen bei obergärigen Bieren sorgen.

Seit 2017 setzte ich für die Reifung der Biere immer öfter  Kegs (Bierfässer) ein, aus denen die Flaschen mit Gegendruck abgef+llt werden. Das vermeidet die bisher notwendige Nachgärung in der Flasche, die bisher immer zu einem lästigen Hefedepot geführt hat.

Dass die "Brauerei" kein festes Dach hat, spielt dabei im warmen Freiburg nur eine untergeordnete Rolle.

   
 
     
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